Sie sollen nicht vergessen werden — die Bremer Bürger, die von den Nazis verschleppt, gequält und ermordet wurden. In vielen Straßen Bremens erinnern die Miniatur-Gedenkstätten des Stolperstein-Projekts inzwischen an die Opfer des Nationalsozialismus — und geben ihnen Namen und Adresse.
Am vergangenen Donnerstag haben SPD-Politiker in Schwachhausen jetzt wieder die kleinen Messingtafeln im Gehweg gereinigt. Am 27. Januar jeden Jahres gedenken die Deutschen der Opfer des Nationalsozialismus. Im Jahr 1945 waren an diesem Datum die Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau befreit worden.
„Das Stolperstein-Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zur Erinnerung an die Nazi-Opfer, weil die Tafeln mit ihren Informationen den Opfern konkrete Namen geben. Sie weisen darauf hin, dass es Mitbürger waren, die hier mitten unter uns gelebt haben, bevor sie deportiert wurden“, sagte Rainer Hamann, SPD-Bürgerschaftsabgeordneter aus Schwachhausen. Viele der Stolpersteine oxidieren oder verschmutzen indessen mit der Zeit — der Text ist dann zum Teil nur noch schwer lesbar. „Es ist eine ganz praktische Form des Gedenkens, an diesem Tag mit Lappen und Reinigungsmittel Stolpersteine zu pflegen. Ich würde mich freuen, wenn viele Bremerinnen und Bremer auch an die Stolpersteine denken, die es vielleicht in ihrer Straße gibt.“
Paula Meyer, Nathan Heger, Mathilde Heger, Alfred Heinemann und Gilda Herzberg — an sie erinnern die Stolpersteine in der Scharnhorststraße. Rainer Hamann (l.) und Stefan Pastoor von der Schwachhauser SPD waren hier und an anderen Stellen vor Ort, um die Gedenk-Steine zu reinigen.