Treffen mit Betriebsräten der Bremer Straßenbahn AG
Zehn Jahre – so lange muss eine neue Straßenbahn erst einmal rollen. Dann steht eine Runderneuerung an, damit sich nach den vielen gefahrenen Kilometern nicht die Reparaturen häufen. Die SPD-Mitglieder der Deputation für Bau und Verkehr besuchten jetzt die Hauptwerkstatt der BSAG, wo die Straßenbahnen wieder fit gemacht werden – und Busse auch mal ihre schwarzgraue Unterseite zeigen.
Eine zerborstene Bus-Frontscheibe, abgefahrene Radreifen, Motoren, die gewartet sein wollen – in den Hallen am Flughafendamm wird noch eine ganze Menge selbst gemacht. Schlosser-, Polsterer- oder Tischlerarbeiten – solche Kompetenzen vor Ort sind nicht mehr selbstverständlich für einen ÖPNV-Betrieb.
Gerade bei älteren Fahrzeugen sei es manchmal schwierig, noch Ersatzteile zu bekommen, erfuhren die SPD-Besucher im Gespräch mit den Betriebsräten Michael Haar und Thomas Bode – also werden die defekten Teile auch schon mal durch eigene Anfertigungen ersetzt.
Beim anschließenden Fachgespräch mit den Betriebsratsvertretern, dem Jugendvertreter Dennis Stahmann sowie der Ausbildungsleiterin Julia Meinke informierten sich die Sozialdemokraten auch über die Ausbildungssituation und Fragen des Straßenbahnausbaus in Bremen.
Dieser sei von entscheidender Bedeutung für die Zukunft der BSAG und ihrer Beschäftigten, hieß es. „Jeder Straßenbahn-Meter sichert Arbeitsplätze“, so Betriebsratsvorsitzender Haar. In keiner vergleichbaren deutschen Stadt gebe es noch ein solches Verhältnis von Bus- zu Straßenbahnverbindungen – nämlich 70 : 30. Üblicherweise erledigt der schienengebundene ÖPNV die Hauptdienste, die Busse fahren als Zubringer.
„Wir wollen ebenfalls den Ausbau des Straßenbahnnetzes in Bremen“, betonte der baupolitische Sprecher der Fraktion, Jürgen Pohlmann. Bei der Trassenplanung müsse jedoch die Bevölkerung vor Ort intensiv mit einbezogen werden, um auch den Interessen der Anwohner Rechnung zu tragen.
Die Bilder zeigen die SPD-Baudeputierten und ihre Gesprächspartner von der BSAG sowie Szenen aus der Hauptwerkstatt.
Fotos/Text: Milko Haase