Ampel in Betrieb – Neue Vahr wächst zusammen
Das Verkehrskonzept Nordost geht auf einen Beschluss des Beirats Schwachhausen aus dem April 2007 zurück. Wir hatten als SPD-Beiratsfraktion den Antrag auf Ampeln eingereicht. Der Antrag wurde einstimmig beschlossen.
Gemeinsam mit Vertretern aus dem Stadtteil und dem Landesbehindertenbeauftragten hat Bau- und Verkehrssenator Dr. Joachim Lohse heute (15. September 2014) die neu errichtete Ampel in der Richard-Boljahn-Allee, auf Höhe des Einkaufzentrums Berliner Freiheit, für Fußgänger und Radfahrer freigegeben. Bekannt als „vierte Ampel“ im Straßenzug Kurfürstenallee und Richard-Boljahn-Allee wurde mit der Inbetriebnahme ein lange gehegter Wunsch des Stadtteils Vahr umgesetzt. „Ich freue mich mit Ihnen, dass wir heute die seit langem bestehenden Wünsche nach leichteren und barrierefreien Querungsmöglichkeiten in diesem Straßenzug weiter ausbauen konnten“, sagte Senator Joachim Lohse anlässlich der Inbetriebnahme der Ampel.
Mit Beschluss in seiner Sitzung vom 12. März 2013 hatte der Beirat Vahr den Verkehrssenator und die Deputation für Umwelt, Bau, Verkehr, Stadtentwicklung und Energie aufgefordert, die Neue Vahr Nord und die Neue Vahr Südost durch eine Ampel über die Richard-Boljahn-Allee barrierefrei auf Höhe der Friedrich-Stampfer-Straße zu verbinden.
„Diese Maßnahme unterstützt die Zielfelder des Verkehrsentwicklungsplans, mit denen wir uns vorgenommen haben, die gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen zu ermöglichen und die Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer zu stärken“, so Lohse weiter.
Zuvor waren im November 2010 die ersten drei Ampeln auf Höhe der Metzer Straße, der Brandenburger und der Carl-Severing-Straße in Betrieb genommen worden. Senator Lohse: „Die damals von den Kritikern der Ampeln prognostizierten Schwierigkeiten sind heute weitestgehend widerlegt. Vielmehr zeigen uns die Erfahrungen, dass die Einrichtung dieser barrierefreien Querungshilfen notwendig war und das gemeinsame Miteinander der Verkehrsteilnehmer gut funktioniert“.
Insbesondere für mobilitätseingeschränkte Menschen hatten die nicht als barrierefrei geltenden Fußgängerbrücken über den Straßenzug mit einer Steigung von bis zu 12% die Bewegungsfreiheit bis heute eingeschränkt.
Vorausgegangen waren umfangreiche verkehrliche Untersuchungen, in denen die Auswirkungen der Fußgängerampel in der Richard-Boljahn-Allee auf den Autoverkehr an unterschiedlichen Standorten untersucht wurde. Der gewählte Standort der „vierten Ampel“ ist 400 m von der nächsten Fußgängerbrücke entfernt und befindet sich in der direkten Wegebeziehung von der Friedrich-Stampfer-Straße (Wohngebiet Neue Vahr Nord) zum Einkaufszentrum Berliner Freiheit.
Mit ca. 1.150 Querungen in 5 Stunden ist die zu erwartende Nachfrage an diesem Standort sehr groß.
Die Richard-Boljahn-Allee ist im Abschnitt Karl-Kautsky-Straße – Anschlussstelle BAB A27 werktags mit ca. 39.700 Kfz pro Tag sehr hoch belastet. Die Auswirkungen einer Ampel auf den Verkehrsfluss in diesem Abschnitt wurden im Rahmen der verkehrstechnischen Untersuchung intensiv geprüft. Als Kriterien zur Bewertung der Verkehrsqualität wurden die Leistungsfähigkeit der Signalstandorte, die Qualität des Verkehrsablaufs und die Koordination der Signalanlagen (Grüne Welle) herangezogen.
Zwei Standorte wurden in die nähere Betrachtung einbezogen. Eine signalisierte Fußgängerquerung am Standort Friedrich-Stampfer-Straße / Einkaufszentrum Berliner Freiheit wurde aus Gründen der größeren Fußgängernachfrage, der Möglichkeit der Einbindung in die Grüne Welle, sowie der höheren sozialen Sicherheit und der geringeren Eingriffe in die Natur (Baumerhalt) gegenüber dem Alternativstandort der Vorzug gegeben.
Die Gesamtkosten für diese Maßnahme belaufen sich auf 200.000,- Euro.