Mittwoch, 31. Mai 2017, ab 18:30 Uhr im Konferenzzentrum Radio Bremen, Hinter der Mauer 7, Weserhaus, 2. OG, 28195 Bremen
Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sollen zur freien, individuellen und öffentlichen Meinungsbildung beitragen sowie der Bildung, Information, Beratung und Unterhaltung dienen, heißt es im Rundfunkstaatsvertrag. Zudem haben sie in ihrer Arbeit die Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung, die Meinungsvielfalt sowie die Ausgewogenheit ihrer Angebote zu berücksichtigen.
Immer wieder allerdings sehen sich auch öffentlich-rechtliche Medien dem Vorwurf ausgesetzt, eben nicht ausgewogen zu berichten. Populisten skandieren auf den Straßen gar den Begirff „Lügenpresse“ um das Vertrauen in den öffentlichen Rundfunk zu untergraben.
Auf der anderen Seite wird immer wieder darüber diskutiert, ob ARD, ZDF und Deutschlandfunk ihrem Auftrag noch gerecht werden. Oder es wird die Frage gestellt, wie breit dieser Auftrag eigentlich gefasst ist – und gefasst sein sollte. Gehören Fußballspiele dazu? Wie viel Unterhaltungssendungen sind durch den Auftrag noch gedeckt? Machen sie den privaten Sendern unzulässig Konkurrenz? Und: Kostet das nicht alles viel zu viel?
In diesem Spannungsfeld müssen die Sender versuchen, technisch am Ball zu bleiben, neue Angebote auch auf neuen Plattformen zu entwickeln und möglichst breit präsent zu sein, um möglichst viele Zuschauerinnen und Zuschauer, Zuhörerinnen und Zuhörer und zunehmend auch Internet-Nutzerinnen und -Nutzer zu erreichen.
Wie soll, wie muss der öffentlich-rechtliche Rundfunk aussehen? Darüber wollen wir auf dem Podium und mit dem Publikum diskutieren. Zentrale Fragen dabei sind: Was muss der öffentlich-recht-liche Rundfunk in Zukunft leisten? Und was kostet es, sich das leisten zu können? Wie erreichen die Sender angesichts immer individueller gestalteter Medienwelten die Menschen? Wie muss die technische Entwicklung weitergehen? Wie kann der öffentlich-rechtliche Rundfunk seine Funktion als unabhängiger, qualitativ hochwertiger und ausgewogener Anbieter von Informationen aufrecht erhalten? Wie geht er mit Kritik um? Wo liegen die Grenzen seines Auftrages? Wann wird der öffentlich-rechtliche Rundfunk zur unfairen Konkurrenz für Privatanbieter?
Nach einer Begrüßung durch den medienpolitischen Sprecher der SPD-Fraktion, Rainer Hamann, diskutieren
- Jan Metzger (Intendant Radio Bremen),
- Iris Hetscher (Ressortleiterin Kultur Weser Kurier),
- Dr. Hans-Ulrich Wagner (Hans-Bredow-Institut).
untereinander und mit dem Publikum. Moderiert wird die Veranstaltung von Rainer Hamann.