Diskussionsveranstaltung mit Bildungssenatorin Jürgens-Pieper
Schwachhausen = Eltern, die durchgehende Gymnasien für ihre Kinder wollen, und sonst gar nichts. „Diese Gleichung geht so einfach nicht auf“, so der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Rainer Hamann, der am Donnerstag eine SPD-Veranstaltung mit Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper zur Schulentwicklung in Bremen moderierte.
Die Senatorin stellte die bisherigen Ergebnisse des Ausschusses für Schulentwicklung und ihre eigenen bildungspolitischen Vorstellungen vor und ging dann auf Fragen der Zuhörerinnen und Zuhörer ein.
Im bis auf den letzten Platz besetzten Saal des Treffpunkts Arche berichteten Elternsprecher von einem „großen Bedürfnis nach einer Gesamtschule“ im Stadtteil mit seinen „knüppelvollen“ Gymnasien. Gut erreichbar, mit anspruchvollem Schulkonzept, in das Quartier integriert – so beschrieben Eltern in der offenen Diskussionsrunde ihre Wunschvorstellung.
Ganztagsschulen und höhere Qualität
Die Ruf nach Ganztagsschulen, geringere Klassenfrequenzen in den Schwachhauser Grundschulen und eine Qualitätssteigerung auch in der Ausbildung und Einstellung junger Lehrerinnen und Lehrer – dies waren weitere Themenfelder, die im Lauf des Abends in der Arche diskutiert wurden.
Bildungssenatorin Jürgens-Pieper (SPD) plädierte in ihrem Beitrag zur Schulentwicklung für ihr Modell einer weiterentwickelten und vereinfachten Schule, dass mit Gymnasium und Oberschule zwei Wege in Richtung Abitur anbieten soll.
„Schule muss offen sein“, so die Senatorin. Auf dem Weg dahin seien ideologische Grabenkämpfe jedoch fehl am Platz, vielmehr komme es darauf an, Schule nach und nach „stark zu machen für den Umgang mit Heterogenität“. Und: Schule müsse wieder mehr „Haltekraft“ in den Stadtteilen entwickeln. Zusätzliche Lehrerstunden und eine Qualitätssteigerung in den Betreuungszeiten sind Jürgens-Pieper zu Folge für den Ganztagsschulbereich geplant.
Der Bürgerschaftsabgeordnete Rainer Hamann, der sich über die große Resonanz auf die Veranstaltung freute, kündigte an, dass es ganz sicher eine bildungspolitische Nachfolgeveranstaltung geben werde – um interessierten Eltern und Lehrern vor Ort ein Forum zu verschaffen. Damit die Schullandschaft auch in Schwachhausen erfolgreich weiter entwickelt werden kann.